Eltern von Freilernern/Homeschoolern werden häufig gefragt, welchen Abschluss denn die Kinder machen würden bzw. überhaupt machen könnten.
Entspannte Eltern antworten dann „Das sehen wir dann, wenn es soweit ist“, was eher das Unbehagen bei Großeltern, Freunden, Verwandten noch verstärkt.
Aber warum ist das so? Das hat natürlich viel mit bisherigen Normen zu tun, die sich in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg gebildet haben. Zum einen war man froh, überhaupt eine Arbeit zu bekommen und den Lebensunterhalt finanzieren zu können, und es war der gängige Weg: Abitur – Studium – guter, sicherer Job – gute, sichere Rente.
Doch wir wissen alle, dass es dieses Konzept heute, wenn überhaupt, nur noch selten gibt. Es gibt aber sehr viele neue Konzepte.
Der finanzielle Druck, der auf Familien lastet, ist heute größer. Meist müssen beide Elternteile voll arbeiten, um den gleichen Lebensstandard zu haben, den früher ein arbeitendes Elternteil erwirtschaften konnte. Zeit für Familie und Kinder gibt es zu wenig, Unzufriedenheit und Unsicherheit entsteht. Gleichzeitig verändert sich die Welt rasend schnell. Anpassungsfähigkeit ist gefragt.
Und wir wollen heute mehr: Uns selbst verwirklichen, etwas Sinnvolles erschaffen, wertvolle Zeit miteinander verbringen. Das zeigt sich auch in der Unzufriedenheit der meisten Erwachsenen mit ihrem Job und ihrer Lebenssituation, in der sie das eben nicht (genug) können.
Die vorprogrammierte Unzufriedenheit?
Warum sollten wir dann unsere Kinder genau auf den gleichen Weg schicken? Nach dem Motto:
„Mach doch den Abschluss und das Studium – dann hast Du schon mal was!“
Ja aber was? Was ist, wenn man dann merkt, dass es nicht das Richtige war, doch nicht passend für den eigenen Lebensentwurf? Und dass das gar nicht die Garantie für ein glückliches und erfolgreiches Leben war?
Dann sind einige Jahre verschenkt, in denen man nicht herausfinden konnte, was sonst passend gewesen wäre.
In diesem Sinne kann es sogar negativ sein, einen Abschluss bzw. ein Studium zu machen, weil es ablenkt von den wirklich wichtigen Dingen.
Mit Eigenmotivation zum Abschluss
Ich hinterfrage hier jedoch nicht den Wert von Abschlüssen und Diplomen generell, sondern nur die (fehlende) Motivation dahinter. Die Jugend ist eine sehr wertvolle Findungsphase und in vielen Gesprächen mit Erwachsenen habe ich herausgehört, dass die meisten auch nach dem Abitur und teilweise später noch, nicht wussten, was sie wirklich wollten und diesen Weg dann erst in ihren 20ern und 30ern gefunden haben. Das war auch bei mir so.
Daran ist ja nichts verkehrt und das Finden des eigenen Weges kann man nicht beliebig forcieren. Es braucht seine Zeit und der Weg entsteht ja Schritt für Schritt.
Den Findungsprozess fördern bzw. nicht verhindern
Doch genau das ist der Punkt: Warum fördern wir diesen Findungsprozess nicht viel mehr bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen?
Vielleicht mag jemand tief in Astronomie eintauchen oder lernen, sich selbst mittels Biohacking zu optimieren und fit zu sein, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, Geschäftsideen entwickeln, mit KI zu programmieren, Erfolgsprinzipien lernen, Marketing Know how aufbauen u.v.m.
Warum sagen wir dann: „Nein, du musst erst mal Abitur machen, dann hast Du schon mal was.“ Denn mal ehrlich: Bei dem Druck und Lernstress, dem Schüler heutzutage unterliegen, bleibt nicht mehr viel Zeit für andere Ideen. Dann braucht es erst mal ein Ventil, Frust ablassen, Computerspiele machen und wenig Bock auf irgendwas.
Was ist aber, wenn wir die Jugendlichen bei ihren Ideen unterstützen und ihnen ihre Zeit lassen? Im Übrigen gibt es dann auch weniger Frust, der sich irgendwie entladen muss!
Externe Abschlüsse zum passenden Zeitpunkt
Man kann heutzutage jeden Abschluss (auch das Abitur) extern machen, sich also dann anmelden, wenn man sich dazu bereit fühlt (und sich idealerweise 1-2 Jahre darauf vorbereiten). Die Freilerner/Homeschooler haben mir in meinem Kongress ihre Geschichten erzählt und haben sehr gut abgeschnitten.
Das Interessanteste war jedoch: Sie haben sich selbst dazu entschieden, den Abschluss zu machen und hatten einen Plan, was sie damit anfangen wollten! Sie hatten die Jahre zuvor genug Zeit, herauszufinden, was sie wollten.
Diese Eigenmotivation macht natürlich das Lernen viel leichter und effektiver. Genau so sollte Lernen sein!
Im Gegensatz dazu gehen die Schüler jahrelang zur Schule, obwohl sie nicht wissen wofür und Lust haben sie auch nicht. Sie haben meist keinen Plan. Und nur, weil es eben immer schon so war…
Die internationale Perspektive
Doch wir haben 2025 und es gibt auch andere Wege. Gerade heute macht es doch Sinn, eine internationale Perspektive einzunehmen. Es muss nicht zwingend ein deutsches Abitur sein. Warum nicht ein Highschoolabschluss, mit dem man auch studieren kann… (dies ist auch ein Thema im Kongress)
Du kannst im Kongress auch erfahren, dass man auch ganze ohne Schulabschluss Ausbildungen und ein Studium machen kann.
Und bisher haben wir ja nur über Jobs gesprochen. Was ist aber, wenn man Selbstständiger oder Unternehmer oder Investor werden möchte? Hierfür braucht es überhaupt keinen Abschluss, sondern einfach Fähigkeiten und KnowHow, die in der Schule so gut wie überhaupt nicht vermittelt werden. Ich habe zum Beispiel mein Abiturzeugnis und meinen Studienabschluss nie irgendwo benötigt, weil ich seit meinen 20ern immer selbstständig war.
Ein positives Leben vorleben
Solange wir als Eltern ein positives anregendes Umfeld schaffen, unsere Jugendlichen ermuntern und ihnen neue Wege vorleben, so werden auch sie neue Wege kraftvoll gehen. Optimismus, Vision und Kreativität steckt an und auch die Einsicht, dass es Rückschläge und Herausforderungen gibt, ist eher förderlich, denn auch hier kommt es darauf an, wie wir damit umgehen.
Trage dich zum Kongress ein (falls noch nicht getan) und hole Dir mehr Information und Inspiration zu den besprochenen Themen.